Pressemitteilung -
Photovoltaik-Netzwerk Neckar-Alb – Potenziale in der Region heben
Seit Sommer 2018 besteht in der Region das Photovoltaik-Netzwerk Neckar-Alb. Das Netzwerk, das sich aus der KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen, der Agentur für Klimaschutz Tübingen und der Energieagentur Zollernalb zusammensetzt, will Hauseigentümer und Unternehmen neutral und unabhängig über die Vorteile von Solarstromanlagen informieren. Mit finanzieller Förderung des Umweltministeriums Baden-Württemberg sollen Vorbehalte gegenüber der klimafreundlichen Technologie abgebaut werden – etwa dass sich Photovoltaikanlagen nicht mehr rechnen. Die Initiative versteht sich auch als Anlaufstelle: „Wir unterstützen die Errichtung von Solaranlagen durch unabhängige und neutrale Informationen und Erstberatungen“, sagt Corinna Vogt von der KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen. Das Vorhaben ist Teil der Solaroffensive des Landes Baden-Württemberg und verfolgt das Ziel, in der Region den Ausbau von Solarstromanlagen voranzutreiben.
Das Photovoltaik-Netzwerk wird in den kommenden drei Jahren vom Stuttgarter Umweltministerium finanziell unterstützt. Die Fachleute der Energieagenturen wollen die Hauseigentümer und Unternehmen in der Region über die Vorteile der Technologie aufklären und verbreitete Vorurteile abbauen. Vernetzt sind sie mit zwei anerkannten Institutionen im Land: der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und dem Solar Cluster Baden-Württemberg.
Solaranlagen lohnen sich
Unter so manchem Hauseigentümer und Unternehmer kursiert seit ein paar Jahren die Vorstellung, dass sich Solarstrom vom Dach nicht mehr rechnet. Energieexperten widersprechen hier eindeutig: Zwar ist die Einspeisevergütung für Solaranlagen seit 2009 drastisch gesunken. Von rund 43 Cent pro eingespeister Kilowattstunde auf nunmehr knapp 12 Cent. Das ist eine Reduktion um rund 70 Prozent. Im Gegenzug sind jedoch auch die Anlagen billiger geworden. Von 2009 bis Ende 2016 sanken die Kosten im Schnitt um 62 Prozent, im vergangenen Jahr kamen noch einmal mehrere Prozentpunkte dazu.
Die Anlagen sind inzwischen so günstig, dass der Sonnenstrom vom eigenen Dach nur rund ein Drittel des Stromtarifs vom Energieversorger beträgt. „Bis zu sechs Prozent Rendite pro Jahr sind für Hausdachanlagen möglich“, sagt Vogt. „Die meisten Kapitalanlagen bieten weniger.“
Brandgefahr ist äußerst gering
Immer wieder wird auch die Brandgefahr durch Solaranlagen diskutiert. Fakt ist: Photovoltaikanlagen erhöhen die Brandgefahr wie alle elektrischen Anlagen im Haushalt. Brände im Zusammenhang mit Solarstrommodulen und Wechselrichtern sind jedoch äußerst seltene Einzelereignisse. 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen in Deutschland haben bisher einen Brand mit größerem Schaden verursacht. Pro Jahr lösen rund sechs Anlagen einen Brand aus.
Die eigentliche Gefahr für Leib und Leben der Bewohner besteht im Brand der Inneneinrichtung. Davon gibt es rund 200.000 Fälle im Jahr. Ist in einem Haus ein Brand ausgebrochen und befindet sich dort eine Photovoltaikanlage, ist die Feuerwehr angehalten, den Brand zu löschen und die Hilfeleistung nicht zu unterlassen. Berichte, die Feuerwehr lasse solche Brände kontrolliert abbrennen, sind falsch. Warum auch: Das Löschen eines brennenden Hauses ist trotz anliegender Spannung etwa einer Photovoltaikanlage mit einem Vollstrahl aus fünf Metern Abstand möglich, mit einem Sprühstrahl bereits ab einem Meter. Bisher ist in Deutschland noch kein Feuerwehrmann bei der Brandbekämpfung durch Solarstrom verletzt worden.
Die Ökobilanz ist gut
Auch die Ökobilanz der Solarstromanlagen ist positiv: Sie erzeugen deutlich mehr Energie, als zu ihrer Herstellung nötig ist. „Je nach Solarzelltechnologie dauert es ein bis drei Jahre, dann hat sich der Energieaufwand amortisiert“, erklärt die Expertin. Strom liefern die Anlagen viele Jahre länger: Eine Photovoltaikanlage produziert rund 30 Jahre Ökostrom.
Wer sich für die klimafreundliche und günstige Technologie interessiert, kann sich kostenfrei bei den Experten des Netzwerks informieren und beraten lassen. Sie vermitteln auch Handwerker aus der Region für detailliertere Berechnungen und Angebote.
Auf den Gebäudedächern der Region Neckar-Alb ist noch viel Platz für Photovoltaik. Das im Sommer 2018 gegründete Photovoltaik-Netzwerk Neckar-Alb will dieses Potenzial nun heben. Seit dem Start der Kampagne klärt das Netzwerk unabhängig und neutral über die Vorteile der Ökostromtechnologie auf und berät Interessenten. Der Nutzen der Anlagen für die Betreiber: Mit der Installation einer Photovoltaikanlage sinken die Stromkosten. Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Solarstromanlagen erhöhen die Energieunabhängigkeit und schützen das Klima. Die immer wieder diskutierte Brandgefahr ist laut den Experten äußerst gering.
Erste grundlegende Informationen zum Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg und allen regionalen Akteuren gibt es unter www.photovoltaik-bw.de. Fragen rund um das Thema Photovoltaik, können im Landkreis Reutlingen gerne an die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen unter der Nummer 07121/1432571 gerichtet werden.
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KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen - unabhängig beraten lassen
Die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen ist eine der 35 regionalen Energieagenturen in Baden-Württemberg. Mit unseren sechs Mitarbeitern beraten wir Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Reutlingen neutral, unabhängig und kostenlos zu Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Seit 2016 ist die KlimaschutzAgentur Teil der Kompetenzstelle Neckar-Alb und berät seitdem Unternehmen im gesamten Landkreis zu Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Die KlimaschutzAgentur wurde 2007 von 14 Gesellschaftern als gemeinnützige GmbH gegründet. Jedes Jahr sensibilisiert das Team der KlimaschutzAgentur über 2.500 Schüler im Landkreis zu Energie und Klimaschutz. Des Weiteren unterstützen die Experten der Agentur alle Kommunen im Landkreis Reutlingen bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele.