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Pressemitteilung -

Repowering älterer Photovoltaikanlagen – wann sich eine Modernisierung lohnt

Reutlingen, 28.07.2025: Immer mehr Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg sind älter als 20 Jahre. Mit dem Tausch der Module von Altanlagen, wird die Leistung und Wirtschaftlichkeit der Anlage erhöht. Wann sich dieses Repowering lohnt, zeigt ein neues Faktenblatt, das sich an Kommunen, Gewerbe, Industrie und Privatpersonen richtet. Es klärt darüber auf, in welchen Fällen das Modernisieren von Photovoltaikanlagen wirtschaftlich sinnvoll ist und wie die rechtlichen Grundlagen aussehen. Das Dokument haben die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und das Solar Cluster Baden-Württemberg im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg erstellt. Das zwölf Seiten umfassende Faktenblatt „Repowering von Photovoltaik-Anlagen“ ist kostenlos auf der Webseite des Photovoltaik-Netzwerks verfügbar: www.photovoltaik-bw.de.

Unter Repowering versteht man den Austausch bestehender Module und weiterer Systemkomponenten einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) durch neue Elemente. Das Hauptziel besteht darin, die Effizienz und Leistungsfähigkeit der PV-Anlagen zu verbessern, um die Energieausbeute zu maximieren. Sinnvoll ist das für Anlagen, die länger als 20 Jahre in Betrieb sind. In welchen Fällen sich Repowering lohnt, zeigt das neue Faktenblatt anhand einer Fülle möglicher Szenarien samt Praxisbeispielen. Hier eine Auswahl:

Szenario 1: Die PV-Anlage ist aus der EEG-Förderung gefallen
Repowering lohnt sich beispielsweise bei PV-Anlagen, die nach 20 Jahren ausgefördert sind. Vergangenes Jahr fielen in Baden-Württemberg 5.873 Photovoltaikanlagen mit einer mittleren Leistung von 6,7 Kilowattpeak und damit einer Gesamtleistung von 39 Megawattpeak aus der Erneuerbare- Energien-Gesetz-Förderung (EEG-Förderung). Das bedeutet, dass für diese Anlagen der EEG-Vergütungsanspruch erloschen ist. Laut EEG 2023 liegt die Vergütung für Anlagen bis zehn Kilowattpeak Stand April 2025 bei 12,60 Cent pro Kilowattstunde bei Volleinspeisung. Bei Überschusseinspeisung sind es noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde. Werden alte Ü20-Anlagen modernisiert, sind sie mit Neuanlagen gleichgesetzt und haben erneut 20 Jahre lang Anspruch auf diese Vergütung.

Szenario 2: Das Dach wird saniert
Repowering kann sich auch lohnen, wenn ohnehin eine Dachsanierung ansteht. Wer das plant, sollte vorab einen Blick auf die bestehende Photovoltaikanlage werfen. Denn das Austauschen von Modulen kann im Zuge der Dacharbeiten parallel durchgeführt werden. Das vermindert den Aufwand und die Kosten. Wichtig zu wissen: Wer sein Dach grundlegend saniert, muss mindestens 60 Prozent der für Solarenergie geeigneten Dachfläche mit Photovoltaikmodulen ausstatten. Das regelt die Photovoltaik-Pflicht, die seit 2022 in Baden-Württemberg gilt.

Szenario 3: Vor-Ort-Stromverbrauch hat sich erhöht
Ein dritter Anwendungsfall für Repowering sind erhöhte Stromverbräuche: Im Laufe der Jahre können in Unternehmen und Kommunen, aber auch in Privathaushalten die Strombedarfe gestiegen sein. Tauscht man dann alte Module durch neue aus, kann sich die Leistung im besten Fall vervierfachen. So lässt sich auch ein erhöhter Stromverbrauch mit erneuerbarem Strom decken.

Schließlich können neben der Steigerung der Wirtschaftlichkeit weitere Faktoren für eine Modernisierung der Photovoltaikanlage sprechen: Moderne Komponenten vermeiden Ausfall- und Stillstandzeiten, Reparaturmaßnahmen werden reduziert. Und: Neu eingesetzte Komponenten haben eine neue Garantie.

Im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerk findet am 23. September von 18:00 - 20:00 Uhr eine Online-Infoveranstaltung zum Thema "Ü-20-PV-Anlagen - wie weiter nach dem Ende der EEG-Förderung?" statt. Die Veranstaltung thematisiert die aktuellen Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten des PV-Betriebs nach EEG-Vergütungsende. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung unter: www.klimaschutzagentur-reutlin...

Das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg gibt neue Impulse für den Ausbau der Sonnenstromnutzung im Südwesten, bringt Akteure zusammen und unterstützt so die Energiewende in allen zwölf Regionen Baden-Württembergs. Als Anlaufstelle richten sich die regionalen Netzwerke an Kommunen, Unternehmen, Landwirtinnen und Landwirte, Umweltschutzverbände, Bürgerinnen und Bürger und weitere Institutionen. Alle Interessierte, Institutionen und Unternehmen sind eingeladen, sich einzubringen und das Netzwerk zu nutzen. Mit Informations- und Fachveranstaltungen, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Wissens- und Erfahrungsaustausch sollen Vorbehalte abgebaut und die klimafreundliche Energiebereitstellung direkt vor Ort beschleunigt werden.
Landesweit koordiniert wird das Netzwerk von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und dem Solar Cluster Baden-Württemberg. Die zwölf regionalen Netzwerke werden von Akteuren vor Ort organisiert, insbesondere von Energie- und Klimaschutzagenturen sowie Hochschulen und Wirtschaftsförderungen. Aktuell sind mehr als 400 Institutionen und Unternehmen im landesweiten Netzwerk aktiv. Das Photovoltaik-Netzwerk BW wird gefördert vom Umweltministerium Baden-Württemberg.

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KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen - unabhängig beraten lassen

Die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen ist eine von 35 regionalen Energieagenturen in Baden-Württemberg. Mit unseren sechs Mitarbeitern beraten wir Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Reutlingen neutral, unabhängig und kostenlos zu Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Seit 2016 ist die KlimaschutzAgentur Teil der Kompetenzstelle Neckar-Alb und berät seitdem Unternehmen im gesamten Landkreis zu Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Die KlimaschutzAgentur wurde 2007 von 14 Gesellschaftern als gemeinnützige GmbH gegründet. Jedes Jahr sensibilisiert das Team der KlimaschutzAgentur über 2.500 Schüler im Landkreis zu Energie und Klimaschutz. Des Weiteren unterstützen die Experten der Agentur alle Kommunen im Landkreis Reutlingen bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele.  

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