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Das Pfandbechersystem RECUP in Stadt und Landkreis Reutlingen jährt sich in diesem Monat
Das Pfandbechersystem RECUP in Stadt und Landkreis Reutlingen jährt sich in diesem Monat

Pressemitteilung -

Seit einem Jahr gibt’s Coffee-to-go in Stadt und Landkreis Reutlingen im Mehrwegbecher

Reutlingen, 18.03.2020: Das Pfandbecher-System RECUP, das die Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR), das Kreisamt für Nachhaltige Entwicklung des Landratsamts und die KlimaschutzAgentur (KSA) gemeinsam mit zahlreichen Cafés, Bäckereien, Restaurants und Tankstellen kreisweit initiiert haben, jährt sich in diesem Monat. Grund genug, zum gestrigen Global Recycling Day Bilanz zu ziehen.

In Deutschland werden laut Umweltbundesamt stündlich 320.000 Coffee-to-go-Becher benutzt und nach kurzem Gebrauch weggeworfen. Für die Herstellung dieser riesigen Menge an Einwegbechern werden einerseits wertvolle Rohstoffe verschwendet, gleichzeitig entsteht tonnenweise vermeidbarer Restmüll, da der herkömmliche Einwegbecher nicht recycelt wird. Der Coffee-to-go-Becher ist daher Sinnbild für einen verschwenderischen Umgang mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten. Der jährlich stattfindende „Global Recycling Day“ setzt hier an und will die Bedeutung der Wiederverwertung von Abfallprodukten für den Klima- und Umweltschutz in den Vordergrund rücken.

Um der Verschwendung vor Ort etwas entgegenzusetzen, wurde vor einem Jahr die Einführung des Pfandbecher-Systems RECUP in Stadt und Landkreis Reutlingen durch die KSA, die TBR und das Kreisamt für Nachhaltige Entwicklung des Landratsamts initiiert. Gemeinsam mit zahlreichen Bäckereien, Cafés, Tankstellen und weiteren Partnerbetrieben wurde das Jubiläum nun zum Anlass genommen, um Resümee zu ziehen.

Derzeit sind 21 Partner mit insgesamt 55 Verkaufsstellen [siehe Kasten] in der Stadt und im Landkreis Reutlingen mit dabei. Einen Überblick über alle Partner deutschlandweit bietet die kostenlose RECUP-App (recup.de/app).

Neben der Münchner Firma RECUP bieten auch andere Unternehmen Pfandbecher-Systeme an, wie z.B. FairCup aus Göttingen oder das Düsseldorfer Unternehmen CUPFORCUP. Auch Bäckerei-Ketten haben eigene Pfandbecher entwickelt. Ausschlaggebend für die Entscheidung für RECUP war für die Initiatoren die Verbreitung des Systems in der Region und deutschlandweit. Denn ein Pfandsystem steht und fällt mit der Anzahl der teilnehmenden Partner.

Und so funktioniert das System: Gegen ein Pfand von einem Euro kann der RECUP-Becher mitgenommen und bei jedem teilnehmenden RECUP-Partner bundesweit zurückgegeben werden. Der passende Mehrwegdeckel ist aus hygienischen Gründen nicht Teil des Pfandsystems, kann jedoch bei Bedarf von den Kunden erworben werden. In Zeiten von Corona darf dieser Hinweis nicht fehlen: Seitens der Firma RECUP wurde die Nutzung ihrer Becher aus hygienischer Sicht als absolut unbedenklich eingestuft.

Eine aktuelle Umfrage bei den Partnerbetrieben in der Region hat ergeben, dass die Akzeptanz des Mehrwegbechers durch die Kundschaft stark schwankt und immer noch ausbaufähig ist. Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer Studie des Umweltbundesamts aus dem vergangenen Jahr, dass der Anteil an ausgegebenen RECUP-Bechern am gesamten Coffee-to-go-Geschäft zwischen 1 und 40 Prozent liegt. Der Einwegbecher ist leider weiterhin Standard und ein breites öffentliches Umdenken steht noch aus.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Einige Partnerbetriebe berichten, dass es bei Coffee-to-go meist schnell gehen muss und oft nicht die Zeit bleibt, allen Kundinnen und Kunden das System zu erklären. Nicht alle Pendelnde sind bereit, in der RECUP-App nachzuschauen, wo sie die Becher wieder abgeben können. Im Allgemeinen hakt das System noch an diesem Punkt, was sich an den geringen Rückgabezahlen der RECUP-Becher zeigt. Eine weitere Hürde für die Kundschaft ist laut Partnerbetrieben, dass die dazugehörigen Deckel nicht Teil des Pfandsystems sind. Dabei gibt es zumindest für den Transport der gebrauchten Deckel von Tupper- bis alte Zahnspangendose viele kreative Möglichkeiten.

Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit notwendig und alle sind gefragt: egal ob Kaffee-Junkie, Gelegenheitsgenießer oder RECUP-Partner, alle können dazu beitragen, die Mehrweglösung für Coffee-to-go-Getränke populärer zu machen und sein Potential voll auszuschöpfen. Denn eigentlich ist es ja klar: der Pfandbecher ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Einwegbecher werden vermieden, Ressourcen geschont und Abfall reduziert.

Aktuelle RECUP-Partner in Stadt und Landkreis Reutlingen:

Alnatura Super Natur Markt Café Moritz
Ankele Tankstellen Der Minikuchen-Bäcker
Atrium - Bowls, Waffles & Coffee Freibad Münsingen
Bäckerei Haug Fridi unverpackt
Bäckerei Konditorei Catering Schmidbeck Kaffeerösterei Rudolph
Bäckerei Konditorei Hotel Garni Zum Schwan Keim Backparadies
Bäckerei Konditorei Marquardt KOCHWERK Catering
Bäckerei Schwarz Munz Service Center Engstingen/ARAL
BeckaBeck Schmid & Schmid Café und Kiosk im Klinikum am Steinenberg
Benz Mode-Café Shell-Stationen
Bio-Bäckerei Berger Technische Betriebsdienste Reutlingen (Inhouse-Partner)

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Die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen ist eine von 35 regionalen Energieagenturen in Baden-Württemberg. Mit unseren sechs Mitarbeitern beraten wir Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Reutlingen neutral, unabhängig und kostenlos zu Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Seit 2016 ist die KlimaschutzAgentur Teil der Kompetenzstelle Neckar-Alb und berät seitdem Unternehmen im gesamten Landkreis zu Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Die KlimaschutzAgentur wurde 2007 von 14 Gesellschaftern als gemeinnützige GmbH gegründet. Jedes Jahr sensibilisiert das Team der KlimaschutzAgentur über 2.500 Schüler im Landkreis zu Energie und Klimaschutz. Des Weiteren unterstützen die Experten der Agentur alle Kommunen im Landkreis Reutlingen bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele.  

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Anna-Maria Schleinitz

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