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Auf den Spuren des Klimawandels und 150 Jahren Forstgeschichte im Metzinger Stadtwald
Auf den Spuren des Klimawandels und 150 Jahren Forstgeschichte im Metzinger Stadtwald

Pressemitteilung -

Klimaschutz im Wald - Ein Waldspaziergang mit Revierförster Jürgen Dufner

Vergangenen Samstag fand der Waldspaziergang mit Revierförster Jürgen Dufner und mehr als 40 Personen statt. Auch Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh war zur Begrüßung vor Ort „Wir freuen uns sehr, dass so viele dabei sind und sich ein Bild von unserem Stadtwald Metzingen machen möchten“, so Frau Haberstroh. Sie ermunterte die Teilnehmer*innen auch dazu, eigene Ideen wie der Klimaschutz in Metzingen vorangebracht werden kann, einzubringen und auf der Webseite von „Metzingen will 2“ oder bei der KlimaschutzAgentur Reutlingen einzureichen. Dann ging es auch schon los - auf Spurensuche des Klimawandels in den Metzinger Wäldern. In knapp 2,5 Stunden nahm uns Herr Dufner mit zu unterschiedlichen Waldbildern und erklärte was für einen klimastabilen Wald der Zukunft notwendig ist.

Nach den ersten Metern im Wald wird es direkt kühler, das sogenannte Waldinnenklima, was für eine klimastabile Zukunft bewahrt werden muss. „Wenn wir weiter fossile Energieträger verbrennen und weiter Regenwälder roden, bedeutet das weniger Abkühlung der Luft und das Klima erwärmt sich noch zusätzlich“, so Dufner. Diese Erwärmung wird auch in Metzingen zu spüren sein, durch Starkregenereignisse, Stürme und Unwetterereignisse in dicht aufeinanderfolgenden Jahren. Der Wald muss klimafit für die Zukunft gemacht werden. Das bedeutet, es werden neue Baumarten in den Wald gebracht und es wird beobachtet, welche Bäume zukunftsfähig sind.

Fichten und Douglasien kommen als Nadelbäume im Metzinger Stadtwald am häufigsten vor. „Dieses Waldbild wird sich bis zum Jahr 2050 gravierend verändern“, betont Dufner. Denn Witterungsextreme wie Hitze, Trockenheit und extreme Starkregenereignisse sind gefährlich für unsere Wälder. Unsere Bäume können sich nur schwer an äußere Umstände anpassen, da sie eben an einer Stelle wachsen und sich die Baumkronen z.B. nicht in kurzer Zeit an Veränderungen anpassen können.

„Wie viel Hitze und wie viel Kälte hält ein Baum aus“, das sind die wichtigsten Fragen, wenn es um den Aufbau eines zukunftsfähigen Waldes geht, so Revierförster Dufner. Der Wald muss zukünftig vermehrt auch durch neue Baumarten wie die klimastabilere Baumhasel, Elsbeere oder Esskastanie gemischt werden. Auf unserem Weg durch den Wald begegnen wir auch Buchen, Eichen, Eschen und vielen weiteren Laubbäumen. Diese heimischen Laubbaumarten spielen auch eine große Rolle, sie sind weniger anfällig gegen Wind, reduzieren durch ein feuchteres Waldinnenklima die Gefahr von Waldbränden und halten längere Trockenphasen besser aus. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie den Luftstickstoff, der in den Boden geht, besser aufnehmen können und so ebendiesen wie auch weitere Spurenelemente wie Nitrat verwerten und diese so nicht in unser Grundwasser gelangen.

Der Waldspaziergang hat gezeigt, dass wir für einen klimastabilen Wald zukunftsfähige Baumarten brauchen, die dem Klimawandel und der Temperaturerhöhung standhalten. Denn der Wald hat viele Funktionen: Nutz, Schutz und Erholung. In Metzingen wird daher nicht nur in Form eines Bretterwaldes bewirtschaftet, sondern vielmehr auch die Naherholung und der Klimaschutz gelebt. Anschaulich zu sehen beispielsweise anhand einer rund 150-jährigen Rotbuche bzw. einer über 240 Jahren alten Eiche, mit jeweils an die 30-40 Meter Höhe. Hier haben schon Generationen von Förstern und Waldarbeitern sich für den Klimaschutz und gegen die Wirtschaftlichkeit entschieden.

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Die KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen ist eine von 35 regionalen Energieagenturen in Baden-Württemberg. Mit unseren sechs Mitarbeitern beraten wir Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Reutlingen neutral, unabhängig und kostenlos zu Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Seit 2016 ist die KlimaschutzAgentur Teil der Kompetenzstelle Neckar-Alb und berät seitdem Unternehmen im gesamten Landkreis zu Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Die KlimaschutzAgentur wurde 2007 von 14 Gesellschaftern als gemeinnützige GmbH gegründet. Jedes Jahr sensibilisiert das Team der KlimaschutzAgentur über 2.500 Schüler im Landkreis zu Energie und Klimaschutz. Des Weiteren unterstützen die Experten der Agentur alle Kommunen im Landkreis Reutlingen bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele.  

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Abrahim Dold

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Lea-Teresa Tress

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